Sonntag, 9. Januar 2011

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schmutziger restschnee

darauf die spatzen hüpfen

gestern ein schneefeld...



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„s’gibt a hochwasser“

knurrt der alte.

seine nase tropft.


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weihnachtsgeschenk

kanufahrt

im september


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wintersonne

ein monster auf stelzen

zwischen den reben.


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...und

zaubert

endliche

kunstwerke

in meine welt...



 .



liegt echte demut

in auge der magd kniend

im antlitz des herrn


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buswartehäuschen

die mädchen mit pumps

im schnee




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adventssingen

munter wandert ein popel

zum pelz dieser frau...



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adventssingen

nase, finger, vordermann...

patsch!



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adventssingen

der rotz auf dem ärmel

glitzert





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durch blau-weißen frost

in der spur der allee

die füße im warmen



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menschenbilder

die schönheit der eiskristalle





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im eisigen frost

erstarrt

das spiel der windmühle...




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hinter dem eisberg

dort drüben

ist's jetzt so dunkel






zugeschneit

im graben das auto

...ohne spuren...




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stille kriecht

durch fensterritzen

eisblumen atmen



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alles ist im fluss

auf verwitterten zeilen

der blick der alten





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novemberabend

klopfzeichen am fenster

macht der nachtfalter



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raureifsplitter

kristalline glasblumen

vereister atem




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ein meer aus diamanten

auf dürren gräsern



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sternklare nacht

grablichter locken mich

durchs dunkel



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die nacht im schraubstock

auf meiner Decke

mein kätzchen schnurrt



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...novemberwärme

in stürmischen wirbeln

ersehnst du kühle...



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reifenquietschen

- bist erschrocken, was? -

trick or treat



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hinter den büchern

der kaktus

in voller blüte



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im abtritt die maus leblos entblättert die rose



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ausgesetzt

kahl schon der baum

sturmfrisur




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altweibersommer zwischen baum und gras ein blatt...


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Freitag, 7. Januar 2011

lampionreigen
verklingendes lachen
im blättermeer


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wo das laub raschelt
sucht der igel sein nest
ich einen rat

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noch steht die hitze
sehnsüchte verdichten sich
in der dachkammer

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karfreitagabend
die sonn hat sich  mit ihrem
licht gewendet

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die angst im nacken 

langsam den schutt abtragen 

mit bloßen händen



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aus schaum geboren

schönheit von göttlichem zorn
entzieht sich dem blick



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meines winters qual

all mein begehren atmet
die sehnsucht nach grün



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erstarrt das gras im eis ruft

 schon die lerche

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gedämpftes kichern

mit dem schlitten kopfüber
das alte paar



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im glanz der kälte

dreizehn januartage
ein kaleidoskop



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Schlittenfahrt-

plötzlich im eisigen Hauch

glühende Wandlung



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Das Kind schluchzt leise:
Der Plastikjesus muss rein!
Gut, dann sind's halt zwei...

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durch blau-weißen frost
in der spur der allee
die füße im warmen

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im zarten neuschnee
der schlurfende schuhabdruck
vom kranken nachbarn

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sternklare nacht
grablichter locken mich
durchs dunkel

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ein glitzerndes band
verloren vor meiner tür
- die spur der schnecke -

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bacchus am weinberg
beim lachen der leser
trauben blutrot

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herbst
tanzende farben
zwischen den gräbern

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der bussard
hoch oben
wär ich ein mäuschen

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die tasten scheppern
im klangkörper
ein Mausenest

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klaus stute dazu:

Die kleine Nachtmusik
der Mäuse
heut im Piano

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lavendelduft
trunken taumeln bienen
durchs klematisblau

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holunderblüten -
schwupps grüne perlen. fatal:
blasrohrgeschosse

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der flug des balls
endlos -
im bild gebannt

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abseits verloren
in pfützenwasser getunkt
fähnchen schwarz-rot-gold

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holunderküchlein
die ferne zeit
rezept verschollen

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der walnussbaumast
wuchs rasch bis an mein fenster
bei wind klopft er an

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schau, federwölkchen
durchfächeln den himmel
weiß-weiß auf blau-blau

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in kühler nachtluft
tönt laut eine nachtigall
schweigen am wasser

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Ins zarte Geäst
weben sich Strahlen von Licht
und Gold der Sonne



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Donnerstag, 6. Januar 2011




über dem bahnhof,
dort in der sonne, traumflug,
schwebt hoch der Ballon

so leicht wär das herz
wenn alles so winzigklein
sorglos entschwände...

im grün spaziern wir,
im dichtesten grün, Liebste,
verschwunden die welt. 



für Fabian Tietz



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 augen weit offen
momente atmen ruhn im
minz-rausch-farben-duft






im schatten der nacht
prallt alle hoffnung auf tag
an wände aus angst  




 
silbriger nebel
aschenbecher quillt über
stunden versickern 


  
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Fern über Grafenrheinfeld




ein heißluftballon
schwebt ganz leicht am horizont
rot-weiß in blau-blau

schwebt zaubrisch dahin
der luftballon über land
windradzerstückelt

der luftballon schwebt
über land starr-gegliedert
rot-weiß auf grün-braun

blass-gelb das rapsfeld
eins unter hundert fast gleich
baumlos die landschaft

gerasterte flur
überschweben die farben
aus luft und aus traum

am horizont schwebt
zaubrisch dahin übers land
ein heißluftballon 


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Im Mauerschatten
riesig die Löwenmäulchen.
Hätt ich ein Schäfchen...





   
Ins saftige Gras
unterm Apfelbaum gleiten
Blüten weiß wie Schnee






Die gleichen Bilder,
immer die gleichen Worte,
und doch niemals gleich...  





 
Ins zarte Geäst
weben sich Strahlen von Licht
und Gold der Sonne






Das Maiglöckchengrün

entrollt sich zögerlich nur.

Prall die Ranunkel... 





 
Etwas ist anders!
Die Abwesenheit von Schmerz
ist Glückseligkeit...







Die Frau stolpert, 
fällt, schreit auf.
Die Kinder lachen. 





 
Hilflos lausche ich,
und wieder ein Regenguss.
Am Horizont Blau.  






In dieser Kälte
vermag es der Frühling nicht
Duft zu versprühen...  






Im Brautjungfernkleid,
durchscheinend, zartestes Grün,
zeigt scheu sich der Wald.