Donnerstag, 6. Januar 2011



die kälte hoppers

und doch verspielt lebendig

gleichwohl menschenleer 

 
im arm des alters
geborgen der neubeginn
gerasterte zeit

 .
 
hilflos verharrend
die flügelspitzen im dreck
fühlst du die ohnmacht
 
.
erschienen in: "...auch ohne Flügel"
internationale Anthologie zum Haiku
"Neue Cranach Presse Kronach" 2008


holunderblüten -
schwupps grüne perlen. fatal:
blasrohrgeschosse

.

die sonne versinkt
ins blätterwerk kriecht schwärze
nirgendwo stille

  . 

die elstern schäckern
glasscherben diamanten
viel lärm um gar nichts


der flug des balls
- endlos -
im bild gebannt
 
fans 
durchstürmen die Gasse
die alte Frau lacht


abseits verloren
in pfützenwasser getunkt
fähnchen schwarz-rot-gold  


glitzernde dächer
die gräser atmen kühle
selbst schafe frieren 



schlehenschwebblüten
bestäuben weißlich den weg
so fremd ist ihr duft  


der nachbar mahnt ernst:
„zerstör doch der elstern nest!“
warum? ich bin stolz!  

.


weiß das federkleid
pulsierende knopfaugen
blinzeln erschrocken  

.
  
ein abendgeschenk:
staunend blinzelnde augen
zweimal ein goldstück 


nachtkonzert beginnt:
der nachbar schließt die fenster,
meine gehen auf...  

.  
 
die stille ein trug:
frosch, nachtigall, motorrad...
fatale brechung

 
in kühler nachtluft
tönt laut eine nachtigall
schweigen am wasser 

 
laut quaken frösche.
der nachtigallen lockruf
stimmt ein ins konzert. 


im tannengipfel
schäckern elstern - der grill raucht -
lästige störung  
.
 
an dunkler mauer
 verstört und zitternd
eín uhukindchen

 
nichts ist von dauer
der tag nicht und die nacht nicht
schwerelos rinnt zeit
 
nachricht um nachricht
tröpfelt rein ins bewusstsein
fesselt verwirrt bannt

zwei tauben turteln
verachtungsvoll die katze
zu groß die beute

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